So helfen Sie den Gartenvögeln bei Hitze

Ein Artikel von BirdLife/GARTEN+HAUS | 05.07.2022 - 08:55
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Vogeltränken werden im Sommer auch gerne als Badeplatz genutzt. Wichtig ist, dass die Wasserstelle erhöht liegt und das Wasser täglich gewechselt wird © scooperdigital/Shutterstock

Strategie 1: Schatten aufsuchen

In der größten Mittagshitze ziehen sich Vögel gerne an schattige Plätze in Bäumen und Büschen zurück, um der direkten Sonne zu entgehen. An diesem Schattenplatz beschränken sie ihre Aktivität auf ein Minimum, denn wer sich bewegt, produziert Körperwärme durch Muskelarbeit und heizt den Körper zusätzlich auf.

Das können Sie tun:
Erhalten Sie heimische Sträucher und Bäume bzw. pflanzen Sie neue Gehölzstrukturen, die ausreichend kühle Rückzugsorte für Vögel und andere Gartenbewohner bieten. Vermeiden Sie bei der Gartengestaltung generell versiegelte Flächen, die sich in der Hitze noch weiter aufheizen.

Strategie 2: „Hecheln“

Amseln sitzen auch mit weit geöffnetem Schnabel da und atmen schnell ein und aus, ähnlich wie hechelnde Hunde. Das ist das so genannte Kehlsackhecheln, ein besonderes Verfahren zur Wärmeabgabe. Dabei werden Rachen und Lunge einbezogen und vergrößern so die Wärme abgebende Körperoberfläche.

Strategie 3: Viel trinken

Bei hohen Umgebungstemperaturen verliert der Vogelkörper v. a. über die Atmung viel Wasser. Genau wie Menschen müssen auch Vögel in der Sommerhitze viel trinken.

Das können Sie tun: Stellen Sie einen einfachen Blumentopf-Untersetzer aus Ton oder eine flache Keramikschüssel, gefüllt mit klarem Wasser als Vogeltränke auf. Die Wassertiefe sollte zwischen 2,5 cm und etwa 7 cm betragen, jedenfalls nicht mehr als 10 cm. Optimal ist es, wenn verschiedene Wassertiefen zur Verfügung stehen. Zudem ist es wichtig, dass der Untergrund der Tränke rau ist, so dass die Vögel Halt haben und nicht ausrutschen.

Bei größeren Gefäßen kann man noch einen Sitzstein in der Mitte anbieten. Nur wenn sich die Vögel sicher fühlen, nutzen sie die Vogeltränke. Wichtig ist daher, dass die Tränke an einem übersichtlichen Platz steht, der für die Vögel gut einsehbar ist. Vögel sind beim Baden sehr abgelenkt und werden zu leichter Beute für anschleichende Katzen und andere Räuber. Wenn der Garten regelmäßig von Katzen besucht wird, sollte die Tränke nach Möglichkeit auf einem Ständer erhöht angebracht werden. Nahegelegene Büsche und Bäume sind wichtig, damit sich die Vögel bei Bedrohung schnell verstecken können.

Bitte Vogeltränke sauber halten!

Regelmäßiges Wasserwechseln und Reinigen des Wassergefäßes sind Pflicht, damit sich die gute Tat nicht ins Gegenteil verkehrt, denn allzu schnell könnten sich Krankheitserreger vermehren. Bei sehr heißem Wetter sollte dies am besten täglich geschehen.

Zusätzlich zur Reinigung übergießen Sie das Gefäß mit kochendem Wasser und lassen es anschließend in der Sonne völlig austrocknen, bevor Sie es wieder befüllen. Optimal ist es, zwei Gefäße abwechselnd zu verwenden, um eines trocken zu lassen, während das andere in Verwendung ist.

Strategie 4: Kühle Luft und Fußbad

Anders als Säugetiere schwitzen Vögel nicht bei Überhitzung. Auch ihr Federkleid können sie bei Hitze nicht einfach ablegen. Überschüssige Körperwärme geben sie nur über unbefiederte Körperpartien an Kopf, Körper und den Beinen ab.

Darüber hinaus versuchen manche Vögel kühlende Luftströmungen auszunutzen, indem sie insbesondere Flügel und Beine bewusst in den Luftzug stellen und sich von kühlender Luft umwehen lassen. Wasservögel stellen sich häufig mit den Beinen ins kühlende Wasser.

Wasser als Todesfalle – So entschärfen Sie die Gefahr

Schwimmbecken, Regenwassertonnen oder andere Wasserbecken können für Vögel, Igel oder andere Kleintiere zur tödlichen Falle werden, denn die glatten, steilen Wände hindern Sie daran, wieder hinauszuklettern. Lösungen dafür wären:

  • Schwimmbecken oder Wasserbehälter abdecken
  • Ausstiegshilfe anbringen: ein am Rand befestigtes schräg hineingestelltes Brett mit Querleisten
  • (Schwimm-)Teich mit flachen, statt mit steilen Ufern
  • Schwimmendes raues Brett einbringen (Größe 30 x 30 cm, Dicke 3 cm, abgeflachte Kanten). Nur geeignet für Wasserbecken mit erhöhtem Rand, in das nur flugfähige Tiere hineingelangen.

Schon gewusst ...?

Spatzen, Tauben und manche Rotkehlchen baden nicht nur gern im Wasser, sondern auch in Sand – das hilft, lästige Parasiten im Gefieder loszuwerden.

Das können Sie tun: Richten Sie an einem sonnigen Platz einen Sandbadeplatz ein. Dazu etwas Erde entfernen und in die so entstandene Mulde feinen Sand füllen. Wichtig ist, alle paar Wochen den Sand austauschen, um möglichen Krankheitserregern vorzubeugen.