Hierzulande ist die Pflanze relativ unbekannt, kann aber ein echtes Highlight sein. Im relativ tristen Winter erzeugt sie gelbe Farbtupfer und punktet zusätzlich durch ihren süßen Duft. Mehr lesen ...
Die Bitterorange (Citrus trifoliata), auch Dreiblattzitrone genannt – nicht zu verwechseln mit der nicht winterharten Pomeranze (Citrus x aurantium), die ebenfalls häufig als Bitterorange bezeichnet wird – ist für Zitrusliebhaber ein besonders interessantes Gewächs: Im Gegensatz zu den mediterranen Zitruspflanzen hält die im Norden Chinas sowie in Japan und Korea beheimatete Bitterorange Temperaturen von bis zu –20 °C aus, wodurch sie den Winter problemlos draußen verbringen kann – im Topf ebenso wie im Garten ausgepflanzt.
Nur in den ersten drei Jahren nach der Pflanzung ist ein Winterschutz aus Laub und Tannenreisig ratsam, um die anfangs empfindliche Strauchbasis vor Frostrissen zu schützen. Die jungen Blätter schmecken übrigens den Schnecken besonders gut – achten Sie daher darauf, junge Pflanzen vor ihnen zu schützen.
Duftende Blüten und Früchte
Die Früchte der Bitterorange sehen aus wie kleine, etwas pelzige Orangen, reifen bis zum Herbst heran und sorgen im ausklingenden Gartenjahr für einen schönen Zierwert. Zum Verzehr laden die sauren und gleichzeitig bitteren Mini-Orangen zwar nicht ein, zur Beduftung des Zimmers taugen sie aber allemal. Legt man die Früchte ins Warme, verströmen sie einen feinen Orangenduft.
Bereits im Frühjahr, zwischen April und Mai, zieht die Bitterorange mit ihren eleganten weißen Blüten die Blicke auf sich. Als Draufgabe duften die Blüten intensiv betörend. Erst nach der Blütezeit treibt die Pflanze ihre dreiteiligen Blätter aus, die sich im Herbst gelb verfärben und bis zum Winter abgeworfen werden. In der Zeit ohne Blätter dominieren die langen Dornen das Erscheinungsbild der Bitterorange.
Standort und Pflege
Der sparrige, bis zu 3 m hohe Kleinstrauch in vertrauter Zitrus-Optik passt ideal in mediterran gestaltete Gärten. Als Standort bevorzugt die Bitterorange einen sonnigen und geschützten Platz, beispielsweise an einer warmen Südmauer. Der Boden sollte leicht sauer (evtl. mit Rhododendronerde verbessern), aber nicht zu feucht sein. Generell sind die Pflanzen umso frosthärter, je durchlässiger und sandiger der Boden ist.
Gerade in Beeten mit ebenfalls im April blühenden Zwiebelblumen kommt die Bitterorange gut zur Geltung. Hummeln und Bienen werden von den duftenden Blüten magisch angezogen. Im Sommer verstärkt beispielsweise Lavendel als Pflanzpartner die mediterrane Note.
Schnittmaßnahmen sind in der Regel nicht notwendig, höchstens abgestorbene Triebe können im Frühjahr entfernt werden. Soll die Bitterorange als bedornte Hecke wachsen oder aus Platzmangel zurückgeschnitten werden, verträgt sie auch das problemlos. Führen Sie die Schnittmaßnahmen immer außerhalb der Vogelbrutzeit durch, denn im dornenreichen Geäst finden gefiederte Bewohner ideale Bedingungen für den Nestbau und die Aufzucht der Jungen.
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