Blüten auf trockenen Böden

Ein Artikel von Renate Stoiber | 15.05.2024 - 13:39
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Die Mittagsblume (Delosperma) ist eine bunter Blickfang und bildet schöne Teppiche aus © Tagetes/Shutterstock.com

Ein üppig gestaltetes Blumenbeet zieht nicht nur unsere Blicke auf sich, sondern auch die Aufmerksamkeit von Insekten an – wenn es so richtig brummt und summt ist das ein Höhepunkt für den biodiversitäts-affinen Hobbygärtner. Langlebige Qualitätsstauden bringen jahrelanges Glück für Mensch und Tier. Was aber ist mit der zunehmenden Trockenheit und Ressourcenschonung bezüglich Wasserverbrauch?

Zum einen brauchen mehrjährige Blühpflanzen im Vergleich zu Rasenflächen grundsätzlich weniger Wasser wenn sie sich etabliert haben und am richtigen Standort stehen. Zum anderen ist die Vielfalt im Staudenangebot riesig, da gibt es auch für Trockenstandorte die geeigneten Vertreter wie Präriestauden, die sehr gut in voller Sonne gedeihen. Typische Vertreter sind dabei Duftnessel (Agastache), Indianernessel (Monarda) und Präriekerze (Gaura).

Top-Vertreter tiefwurzelnder Stauden

Trockenheitsresistente Stauden wurzeln tief in die Erde und speichern Feuchtigkeit in den Wurzeln oder Blättern und können so auch in trockenen Böden gut wachsen. Wenn Sie dem Boden organische Stoffe zugeben, dann kann er das vorhandene Wasser und auch Nährstoffe besser speichern. Die meisten der Stauden stammen aus Bereichen, wo sie gewöhnlich im Frühling mit Schmelzwasser versorgt werden, daher kann es in trockenen Frühlingsmonaten notwendig werden zu gießen. Im Sommer aber sind sie dann auf trockene Zeiten eingestellt, dann kommt es eher zu Problemen im Wurzelbereich wenn zuviel an Wasser (z.B. durch heftigen Regen) vorhanden ist und nicht abziehen kann.

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Salbei (Salvia) ist eine sehr vielseitige Staude, die Blüten sind sehr beliebt bei Insekten © Alex Manders/Shutterstock.com

Beispiele für trockenheitsverträgliche Stauden sind:

Gewöhnlicher Strandflieder
(Limonium) – eine luftige, spät blühende Staude. Er ist geeignet als Füllpflanze, aber auch als Flechtpflanze zwischen anderen Pflanzen. Der Name ergibt sich aus der rispenförmigen Blütenform in blauviolett, er ist aber nicht mit dem Flieder verwandt. Die Blüten können gut getrocknet werden und sind so lange haltbar.

Echter Dost (Origanum) – ein buschig wachsender Bodendecker, der Horste aus bildet. Er eignet sich auch als Randbepflanzung und für den Essgarten. Die nektarhaltigen Blüten sind bei Insekten sehr beliebt.

Brandkraut (Phlomis russelliana) – ein teppichartig wachsender Bodendecker mit außergewöhnlicher Langlebigkeit. Er gedeiht auch unter trockenen Bedingungen, wo er vorübergehend ein geschwächtes Aussehen zeigen kann, aber immer wieder zurückkehrt. Das grau-grüne Laub ist herzförmig und filzig behaart, die hellgelben Blüten überragen die Blätter.

Rosmarin (Rosmarinus officinalis) – der aus dem Küchengarten nicht wegzudenken ist, hat heutzutage viele kriechende Sorten, die gut gegen Trockenheit resistent sind und angenehm duften. Die Blätter sind typisch schmal-linear, die Blütenstände hellviolett und rispenförmig aufgebaut.

Reitgras (Calamagrostis) – ein kräftiges, horstbildendes Ziergras mit schöner Wintersilhouette aus großen offenen Rispen, die sich tief goldgelb färben. Es kann sowohl einzeln als auch in Gruppen Verwendung finden.

Lungenkraut (Pulmonaria) – eine büschelbildende Pflanze mit auffälligen behaarten Blättern und rosa- bis blaufarbenen, kelchförmigen Blüten. Diese haben ihr auch den umgangssprachlichen Namen „Hänsel und Gretel“ eingebracht. In Trockenperioden kann sie zwar geschwächt aussehen, aber sie erholt sich wieder.

Fetthenne (Sedum) – eine immergrüne bis halbimmergrüne Sukkulente. Sedum spectabile (Prächtige Fetthenne) überzeugt mit rosa Blütenrispen, die sich sowohl in Gruppen als auch in einer gemischten Bepflanzung schön präsentieren. Ihre Samenstände mit Kapselfrüchten sorgen auch im Winter noch für Blickfänge im Garten.

Mittagsblume (Delosperma) – ein bunter polsterbildender Bodendecker, der bis 15 cm hoch wird. Die kompakte Sukkulente bildet schöne, dichte Teppiche aus, die strahlenförmigen Blüten fallen sofort ins Auge, die fleischigen Blätter sind weich und glatt. In ihnen speichert sie das Wasser.

Salbei (Salvia) – eine sehr vielseitige Pflanze. Auffallend sind dabei die Arten Salvia microphylla und S. greggii mit buschigem Wuchs und langer, reicher Blüte bis zum ersten Frost in vielen Farben und auch doppelt gefärbt. Insekten fliegen auf die aromatisch duftenden Blüten.

Katzenminze (Nepeta) – eine schöne horstige Füllpflanze mit auffallend blauen Blüten und grau-grünem, schmalem Laub. In ihrer langen Blütezeit zieht sie v.a. Bienen und Schmetterlinge magisch an.