Im Laufe der Jahre bildet die Wildgladiole größere Bestände © Peter Turner Photography/Shutterstock.com
Die Byzantinische Siegwurz oder Byzantinische Wildgladiole (Gladiolus communis ssp. byzantinus) ist neben der Illyrischen Siegwurz (Gladiolus illyricus) eine der wenigen winterharten Gladiolen-Arten in unseren Breiten. Bei genauem Hinsehen erkennt man die Verwandtschaft der anmutigen, bis zu 60 cm hohen Zwiebelpflanze mit der Garten-Gladiole, die in unseren Gärten weitaus verbreiteter ist.
Bereits im Frühsommer, von Ende Mai bis Juni, reckt sie ihre purpurfarbenen Blütenstände mit 6 bis 10 Einzelblüten gen Himmel – vor allem in naturhaften Rabatten mit Wildstauden und Kombination mit anderen Beetstauden eine wahre Augenweide. Auch Wiesenpflanzungen verleiht die Byzantinische Wildgladiole eine liebliche Note.
Als Zierpflanze wird die Wildgladiole in Mitteleuropa seit 1629 kultiviert, wurde jedoch zu Beginn des 19. Jh. von großblütigen Gladiolenzüchtungen verdrängt. Heute gilt sie mit ihrem natürlichen Charme insbesondere in Naturgärten als Liebhaber-Rarität. Wer es übers Herz bringt, kann die aparte Schnittblume auch für die Vase abschneiden.
Tipps zu Standort und Pflege
Die Wildgladiole ist in Südspanien, Sizilien und
Nordwest-Afrika beheimatet, fühlt sich aber auch in unseren Breiten an einen
sonnigen, geschützten und eher trockenen Standort wohl. Der Boden sollte
kalkhaltig und durchlässig sein. Über kleine Brutknollen und Samen vermehrt
sich die Wildgladiole im Laufe der Zeit und bildet größere Bestände.
Der ideale Pflanzzeitpunkt ist das zeitige Frühjahr, wobei
auch eine Pflanzung im Herbst möglich ist. Legen Sie die Knollen ca. 10 cm tief
und mit einem Pflanzabstand von 15 cm in die Erde. In rauen Lagen empfiehlt
sich im Winter eine Abdeckung mit Laub und Reisig.
Von Mai bis Juni erscheinen die hübschen purpurfarbenen Blütenstände © Kristina Kugler
Tipp: Einzigartige Gladiolenwiese in Kärnten
Ein besonderes Naturschauspiel für Blumenfreunde ist die Gladiolenwiese im Naturschutzgebiet Dobratsch nahe der Ortschaft Oberschütt in Kärnten. Im Frühsommer, von Ende Mai bis Juni, ist die Wiese von den unzähligen Blüten der Illyrischen Gladiole (Gladiolus illyricus) übersät (zusammen mit einer Vielzahl weiterer botanischer Kostbarkeiten wie Knabenkraut, Gras-Schwertlilie und Kleinblütiges Seifenkraut). Es handelt sich dabei um das einzige natürliche Vorkommen dieser Wildgladiolen-Art in Österreich.
