Blattschmuckstauden für den Spätherbst

Ein Artikel von Christiane Bartal | 09.11.2022 - 08:38

Neben Gräsern und den stehen gebliebenen Samenständen vieler Stauden sind es im Spätherbst  Blattschmuckstauden, die nun die Gartenbühne betreten. Viele von ihnen trumpfen mit einer besonders intensiven Herbstfärbung.

Beispielsweise färben sich einige Storch­schnabel-Arten und -Sorten im Herbst teilweise von Blutrot bis hin zu Orange. Eine besonders intensive Färbung zeigt der Sibirische Storchschnabel (Geranium wlassovianum). Er ist sehr anspruchslos und erfreut ab Juli mit seinen violetten Blüten.

Unsere Staudenlieblinge im Spätherbst

  • Blausternbusch (Amsonia hubrichtii): Die nadelförmigen Blätter leuchten im Herbst intensiv gelb. Für einen Wow-Effekt sorgen bereits die hellblauen Sternblüten im Juni und Juli.
  • Bergenie ‘Wintermärchen‘ (Bergenia purpurascens): Die immergrünen Blätter färben sich nach dem ersten Frost leuchtend rot. Die purpurrosa Doldenblüten erscheinen zwischen April und Mai.
  • Chinesische Bleiwurz (Ceratostigma plumbaginoides): Der Bodendecker zeigt eine leuchtend rote Herbstfärbung. Dekorativ sind bereits die enzianblauen Blüten von August bis Oktober.
  • Elfenblumen (Epimedium): Die ideale Unterpflanzung im Halbschatten und Schatten. Das Laub erstrahlt im Herbst nochmals in tiefem Rot.
  • Sibirischer Storchschnabel (Geranium wlassovianum). Nach der langen Blütezeit zeigt er im Herbst die rot-braun gefärbten Blätter. Während der Blütezeit im Juli und August eine beliebte Nahrungsquelle für Insekten.
  • Purpurglöckchen (Heuchera): Viele Sorten sind bereits buntblättrig und ändern bis zum Herbst nur die Farbschattierung. Ein Klassiker unter den Blattschmuckstauden.

Die letzten Blüten und Samenstände

Es gibt sogar Stauden, die im November noch blühen. Zu den Letzten gehören die ­unermüdlichen Herbst-Chrysanthemen (Chrysanthemum x grandiflorum), deren Flor je nach Sorte mitunter bis zur Adventzeit hält. Zu den ausdauerndsten Blühern unter den Herbstastern zählen die Kleinblütige Herbstaster (Symphyotrichum x amethystinum) und die mit 50 bis 70 cm Wuchshöhe etwas kompaktere Myrten-Herbstaster (Symphyotrichum ericoides).

Doch irgendwann ist auch die letzte Blüte verwelkt. Dann ist die Zeit der Struktur­stauden wie Kandelaber-Ehrenpreis (Veronicastrum), Indianernessel (Monarda) und Kugeldistel (Echinops ritro) gekommen, die mit ihren architektonisch geformten Samenständen wieder Spannung ins Beet bringen. Im Naturgarten sollte außerdem die Wilde Karde (Dipsacus fullonum) nicht fehlen. An den bis zu 2 m hohen Samenständen finden sich gerne Distelfinken (Stieglitze) ein, die mit Begeisterung die kleinen Nussfrüchtchen ­herauspicken. Durch Verwilderung taucht die Wilde Karde immer wieder an neuen Stellen auf.

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Der Kandelaber-Ehrenpreis (Veronicastrum) weiß auch mit seinen auffallend langen Samenständen zu beeindrucken. Am wohlsten fühlt er sich auf einem nährstoffreichen Boden, der auch lehmig sein darf © photoPOU/Shutterstock