Wilde Hecken für die Biodiversität

Ein Artikel von Denise Wachschütz | 26.11.2024 - 11:51
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Wildhecken dienten früher zur Markierung der Parzellengrenzen und als Schutz vor dem Wind, Nutztieren lieferten sie als Futter wichtige Nährstoffe. Sie filtern die Luft, schützen vor Erosion und beeinflussen das Mikroklima positiv. Leider werden immer mehr Heckenlandschaften infolge der Industrialisierung der Landwirtschaft entfernt. Heute können Wildhecken einen wichtigen Beitrag zur Artenvielfalt im heimischen Garten leisten.

Vielfältiges Innenleben

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In einer Hecke können zwischen 900 bis 1.500 verschiedene Tierarten leben. Zahlreiche Vogelarten nutzen die Wildhecken als Brutstätte, Wildfrüchte sind wichtiges Futter für viele Tierarten. Gräser und Kräuter dienen der Eiablage von Insekten, Blüten versorgen sie mit Nahrung. Wildtieren wird die nötige Deckung gegeben, um sich in der Landschaft fortzubewegen. Die Hecken dienen also auch als Korridore, die Lebensräume vieler Arten verbinden. Buntspecht, Rotkehlchen, Igel, Blindschleichen, Tagpfauenauge und viele mehr profitieren von diesen Schutz- und Verbindungsräumen. 

Heimisch ist die beste Wahl

Eine natürlich gewachsene Hecke befindet sich im ökologischen Gleichgewicht und ist pflegeleicht. Sie sollte maximal ein Mal im Jahr geschnitten werden, aber keinesfalls in der Brutzeit. Beim Pflanzen solcher Hecken sollten nur heimische Pflanzenarten verwendet werden. Exoten fehlt es häufig an verwertbaren Früchten oder sie finden in der einheimischen Tierwelt keine Abnehmer. Weißdorn und Vogelkirsche sind nicht nur in ihrer Blüte schön anzusehen, sondern stellen auch noch Nahrung für  Insekten und Vögel zur Verfügung. Allein die Schlehe kann über 100 Insektenarten Nahrung bieten oder ihr Geäst als Überwinterungsplatz dienen. Es sollten also verschiedenste einheimische Pflanzenarten verwendet werden, um eine Mischung aus Strukturen, Blüten und Früchten zu erhalten. So bekommen möglichst viele Tiere Schutz, Nahrung und einen Raum zum Brüten.