1. Zu früh aussäen
Geduld ist eine der wichtigsten Tugenden des erfolgreichen Gärtners – und das beginnt bereits bei der Jungpflanzenanzucht. Zu frühes Ausäen oder zu zeitiges Auspflanzen endet oft in einer großen Enttäuschung: Die Pflanzen entwickeln sich nicht ausreichend kräftig (weil zu kalt oder zu wenig Licht) oder werden von den letzten Frösten dahingerafft. Also lieber noch ein paar Wochen warten – die ideale Aussaatzeit steht meist auf den Saatgutpäckchen. Gerade bei Gemüsepflanzen empfiehlt sich eine Aussaat in mehreren Sätzen (z. B. mit zwei Wochen Abstand), damit nicht alles Gemüse auf einmal erntereif wird.
2. Zu dicht pflanzen
Im Jungpflanzenstadium sieht man vielen Gemüsepflanzen noch nicht an, welche Ausmaße sie später erreichen werden. Ein klassisches Beispiel sind Kohlgewächse, Gurken oder Kürbispflanzen. Zu dichtes Pflanzen führt nicht nur zu einer geringeren Ernte und einer größeren Nährstoff- und Wasserkonkurrenz, es fördert auch die Entwicklung von Schädlingen und Pflanzenkrankheiten. Beachten Sie daher die empfohlenen Pflanzabstände.
3. Zu viel gießen
Viel gießen hilft nicht viel! Auch nicht im Gemüsebeet. Denn je mehr die Gemüsepflanzen von klein auf verwöhnt werden, desto weniger müssen sie sich selbst um die Suche nach Wasser kümmern – das Wurzelwerk bleibt kleiner und die Pflanzen sind dadurch anfälliger für Trockenheit.
Sind die Pflanzen jedoch von Anfang an trockenere Phasen gewöhnt, gehen die Wurzeln auch in tiefere Bodenschichten, wo ausgeglichenere Feuchtigkeitsverhältnisse herrschen. Ein Vorteil für schlaue Gärtner, denn sie müssen weniger gießen!
4. Harter, verschlämmter Boden
Ein gut bearbeiteter Boden hat mehrere Vorteile: Beim regelmäßigen oberflächlichen Hacken werden konkurrierende Beikräuter gleich entfernt. Zudem kann das Gieß- und Niederschlagswasser besser eindringen. Einen harten und verschlämmten Boden erkennt man auch an größeren Rissen – spätestens dann wird es Zeit, zur Gartenkralle oder zum Sauzahn zu greifen.
Eine alte Gärtnerweisheit besagt außerdem: „Einmal hacken spart dreimal gießen.“ Das oberflächliche Lockern des Bodens, vor allem nach einem ergiebigen Regen, ist tatsächlich eine sinnvolle Maßnahme für gießfaule Gärtner. Der Grund: Das Wasser steigt im Boden durch den Kapillareffekt über dünne Kanäle an die Oberfläche und verdunstet. Wenn jedoch die oberste Erdschicht bearbeitet wird, werden diese Kanäle unterbrochen – das Wasser wird am Verdunsten gehindert.
5. Zu spät ernten
Die meisten Gemüsearten schmecken am besten, wenn sie noch jung geerntet werden. Manche werden sogar zäh oder bitter, wenn sie zu lange an der Pflanze bleiben. Kohlrabi etwa wird holzig, wenn er zu lange im Beet verharrt, und überreife Zucchinikeulen verlieren ihren feinen Geschmack. Salat wird mitunter bitter, wenn man zu lange mit dem Ernten wartet. Auch auf die Lagerfähigkeit wirkt sich eine zu späte Ernte beispielsweise bei Knoblauch, Zwiebeln und Kürbis negativ aus – behalten Sie Ihren Gemüsegarten daher im Auge und pflanzen bzw. säen Sie in mehreren Sätzen, um länger und vor allem nach und nach ernten zu können.