Grünkragen bei Tomaten: Das sind die Ursachen

Ein Artikel von Christiane Bartal | 27.07.2022 - 12:46
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Grünkragen an Paradeisern: Trotz voller Reife behalten die Früchte im Stielbereich die grün-gelbe Farbe © Alisadox/Shutterstock

Der „Grünkragen“, manchmal auch als „Gelbkragen“ bezeichnet, ist kein seltenes Phänomen bei Tomaten. Erkennbar ist er daran, dass die Früchte im Bereich des Stiels nicht vollständig ausreifen und trotz Vollreife stellenweise gelb bis grün bleiben. Auch nach der Ernte reifen sie nicht nach. Diese Bereiche sind hart und geschmacklos, was sich aber nicht auf die Genießbarkeit der Früchte auswirkt, denn das in den unreifen Früchten enthaltene Solanin wurde bereits abgebaut. Gegebenenfalls können die betroffenen, harten Stellen einfach herausgeschnitten werden.

Meist tritt der Grünkragen an den Früchten im äußeren, stärker besonnten Bereich der Pflanze sowie gegen Ende der Saison auf. Es handelt sich dabei nicht etwa um eine Krankheit, sondern lediglich um eine physiologische Störung des Reifeprozesses durch suboptimale Kultur- und Witterungsbedingungen.

Ursachen für das Grünkragen-Phänomen

Die Auslöser der Reifestörung sind vielfältig:

  • Zu starke Sonneneinstrahlung und Hitzestau (v. a. bei Temperaturen über 30 °C)
  • Starke Temperaturschwankungen
  • Zu reichliches Gießen und Staunässe
  • Stickstoff-Überdüngung
  • Kalium- und Magnesiummangel
  • Zu starkes Ausgeizen oder Zurückschneiden

So beugen Sie dem Grünkragen vor

Wenn die Früchte bereits einen Grünkragen zeigen, lässt sich nichts mehr machen. Was Sie jedoch tun können, ist die nachfolgenden heranreifenden Früchte davor zu bewahren, indem Sie vorbeugen und für optimale Wachstums- und Reifevoraussetzungen sorgen:

  • Tomatenpflanzen im Sommer zur Mittagszeit leicht schattieren
  • Pflanzen ausreichend luftig stellen, damit kein Hitzestau entsteht
  • Standort an der Ost- oder Westseite des Hauses wählen – die Südseite ist ungeeignet
  • Gleichmäßig (im Idealfall frühmorgens oder abends sowie täglich etwa zur gleichen Zeit) und nicht zu viel gießen, um Staunässe zu vermeiden
  • Ausgewogen und nicht zu stickstoffbetont düngen – am besten mit natürlichen Düngern wie reifem Kompost, Pferde- oder Rindermist, Brennnesseljauche, Hornspänen etc.
  • Nicht zu stark ausgeizen bzw. zurückschneiden, v. a. im äußeren Bereich der Pflanzen
  • Den pH-Wert des Bodens kontrollieren: Dieser sollte nicht unter 6 liegen, ideal für Tomaten ist ein pH-Wert um 7, also im neutralen bis leicht alkalischen Bereich. Gegebenenfalls mit eingearbeitetem Gesteinsmehl oder Algenkalk ausgleichen.
  • Kleinfrüchtigere und hellere Tomatensorten wählen – diese neigen weniger zur Bildung eines Grünkragens