Karfiol – ein Blütengemüse mit Geschichte

Ein Artikel von Renate Stoiber | 05.06.2024 - 08:09
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Es muss nicht immer weiß sein beim Karfiol – beinahe ein Blumenstrauß © Barry Neal/Shutterstock.com

Der „andere“ Name von Brassica oleracea var. botrytis weist bereits darauf hin: Blumenkohl. Wir essen bei diesem Gemüse die nicht ganz entwickelte Blüte, die meistens weiß bis gelblich ist, da sie von den Hüllblättern vor der Sonne geschützt bleibt. Ursprünglich stammt das gesunde Gemüse aus Kleinasien, wo es bereits im 6. Jahrhundert erwähnt wurde. Seit dem 16 Jahrhundert erfolgt der Anbau in ganz Europa. Der österreichische Ausdruck Karfiol kommt wohl vom italienischen „cavolfiore“.

Starkzehrender Klassiker

In Europa gehört der Karfiol zu den beliebtesten Gemüsesorten, die wichtigsten Anbaugebiete sind in Polen, Spanien und Italien. Weltweit sind die größten Produzenten China, Indien und die USA. Österreichischer Karfiol hat von Mitte/Ende Mai bis Ende Oktober Saison, in den Wintermonaten kommt er meist aus Italien und Frankreich. Neben dem weißen Karfiol kommen auch immer mehr farbige Varianten in Gelb, Violett und Grün (Romanesco) in Mode, die besonders in Italien und Frankreich angebaut werden, Saatgut für den Eigenanbau ist auch erhältlich.

Karfiol ist ein Starkzehrer und braucht daher viele Nährstoffe. Er bevorzugt humusreiche Böden und warme, sonnige Standorte. Zu starke Sonneneinstrahlung ist nicht gut, daher erfolgt die Ernte bevor die Hüllblätter sich öffnen oder er wird mit Folie abgedeckt, um ein Vergilben zu verhindern. Karfiol zählt zu den leicht verdaulichen Gemüsesorten und ist daher als Schonkost gut geeignet. Er kann roh oder gekocht Verwendung finden, zerfällt aber beim Kochen sehr schnell und verbreitet den typischen Kohlgeruch. Wenn Sie beim Kochen etwas Milch oder Zitronensaft beigeben, behält er seine weiße Farbe. Der klassisch weiße Karfiol ist für dezentes Aroma bekannt, farbige Sorten können einen intensiveren Geschmack aufweisen.

Am bekanntesten ist zwar die Version des Karfiols mit Butter und Bröseln bzw. Bechamelsauce oder mit Käse überbacken, wir haben aber auch ein hervorragendes Rezept als herzhaften Kuchen für Sie gefunden.