Frühlingsstar Fritillaria: Die schönsten Arten

Ein Artikel von GMH/GARTEN+HAUS | 12.04.2022 - 09:20
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Damit Kaiserkronen so prachtvoll blühen, sollten die Zwiebeln bereits im August oder September gepflanzt werden © GMH/Bettina Banse

Wie so viele attraktive Zwiebelblumen stammt auch die Kaiserkrone (Fritillaria imperialis) aus dem vorder- und südasiatischen Raum. Von dort fand sie ihren Weg über die Klostergärten sowohl in die aufwendigen Wechselbepflanzungen des Barock als auch in die farbenfrohen Bauerngärten.

Nicht nur aufgrund ihrer Größe von bis zu 120 cm die Kaiserkrone kaum zu übersehen: Mit einem Kranz aus großen, den Stängel umfassenden orangefarbenen Blütenglocken und von einem auffälligen Blattschopf gekrönt ähnelt der Blütenstand einem Zepter. Heute reicht die Bandbreite der Blütenfarben von den klassischen Riesen in leuchtendem Gelb, Rot oder Orange bis zu niedrigeren Züchtungen und sanfteren Farbtönen.

Noch mehr Kaiserkronen

Etwas zarter gebaut, aber nicht minder attraktiv ist die bis zu 80 cm hohe Zwerg-Kaiserkrone (Fritillaria raddeana), die insbesondere in mediterran anmutenden Pflanzungen eine gute Figur macht. Dort sieht auch die Persische Kaiserkrone (Fritillaria persica) fantastisch aus. Die 75 bis 100 cm hohe Art erlebt derzeit einen regelrechten Boom. Ihr mit unzähligen pflaumenfarbenen, cremeweißen oder grün überhauchten Glöckchen besetzter Blütenstand erinnert an einen Schellenstab, mit dem sich vortrefflich der Frühling einläuten lässt.

Im Frühling feucht, im Sommer trocken

Wie Fritillaria imperialis und Fritillaria raddeana liebt Fritillaria persica volle Sonne und einen humosen aber gut wasserdurchlässigen Boden. Unsere hiesigen, meist etwas feuchteren Frühlinge sind kein Problem, solange Staunässe vermieden wird. Aber im Sommer, während der Ruhezeit der Zwiebeln, sollte der Boden unbedingt warm und trocken sein – das gilt insbesondere für Fritallaria raddeana und persica.

Das komplette Gegenteil wünscht sich die schon seit einigen Jahrhunderten bei uns heimische Schach- oder Schachbrettblume (Fritillaria meleagris): Die unter Naturschutz stehende, nur 30 cm hohe Kostbarkeit liebt frischen bis dauerfeuchten Boden und breitet sich gerne auch im Halbschatten aus. Ihren Namen verdankt sie dem schachbrettartigen Muster, das die weißen bis dunkelvioletten Blütenglocken ziert. Die Schachbrettblume ist eine wunderbare Art für naturhafte Pflanzungen und wirkt am besten in größeren Gruppen.

Tipp: Kaiserkronen bringen Höchstleistungen in puncto Pflanzenwachstum. Damit sich das Spektakel jedes Jahr wiederholt, erhalten sie im Herbst Kompost und zum Austrieb Paradeiserdünger (!) nach Packungsanleitung.

Tipps für die Verwendung im Garten

Wie alle Zwiebelblumen verlagern auch Fritillarien ihre Nährstoffe nach der Blütezeit  von den oberirdischen Pflanzenteilen in die Zwiebel. Laub und Stängel werden erst gelb, dann trocknen sie langsam ein. Obwohl das nicht jedem gefällt, sollten die Pflanzen keinesfalls vorzeitig zurückgeschnitten werden, denn im nächsten Frühjahr sind sie auf die eingelagerten Nährstoffe angewiesen.

Stattdessen empfiehlt es sich, hohe Fritillarien in den Beethintergrund zu setzen, und die einziehenden Pflanzen durch passende Begleitstauden zu kaschieren. Fritillaria imperialis, die etwas frischer stehen darf, lässt sich z. B. gut mit Pfingstrosen (Paeonia lactiflora), Purpur-Wiesen-Kerbel (Anthriscus ’Ravenswing‘) und hohen Storchschnabel-Arten wie Geranium psilostemon kombinieren.
Für eher sommertrockene Pflanzungen mit Fritillaria persica und raddeana kommen unter anderem Goldgarbe (Achillea filipendulina), Mittelmeer-Wolfsmilch (Euphorbia characias ssp. wulfenii) und die Rote Spornblume (Centranthus ruber) als Pflanzpartner in Betracht.

>> Wann schneide ich die Kaiserkronen ab?