Selbst wenn Sie schon einmal eine blaue Rose gesehen haben, dann war sie entweder gefärbt – oder genmanipuliert. Denn auf natürliche Weise ist keine Rose blau, da ihr schlichtweg das Gen für die Produktion blauer Farbpigmente fehlt. Japanischen Forschern ist es zwar gelungen, eine „blaue“ Sorte namens „Applause“ zu kreieren, allerdings nur mithilfe von Genmanipulation und viel Geduld: Fast 20 Jahre dauerte ihre Entwicklung – und das Endergebnis war eher ein silbriges Zartlila als Blau. Dafür wurden jene Gene ausgeschaltet, die rote Pigmente produzieren, und ein von Stiefmütterchen extrahiertes blaues Pigment hinzugefügt.
Wozu der Aufwand? In Japan gelten blaue Rosen als Zeichen vollkommener Liebe und sind daher bei Hochzeiten sehr beliebt. Überdies gelten blaue Rosen als der „Heilige Gral“ für viele Züchter. Etwas zu erschaffen, das es in der Natur nicht gibt, ist scheinbar zu verlockend.
Übrigens sind die wenigsten „blauen“ Blüten in der Natur wirklich blau. Bei genauem Hinsehen ist es meist ein Violett oder dunkles Rot. Dabei gilt: Je basischer die Umgebung der Pflanze und je höher der pH-Wert des Pflanzensaftes sind, desto intensiver fällt der Blauton der Blüte aus (wie bei Hortensien gut zu erkennen ist).
Trick: So färben Sie eine weiße Rose blau
Es gibt jedoch einen Trick, um weitaus unkomplizierter blaue Rosen herzustellen: Mischen Sie das Vasenwasser mit einigen Tropfen blauer Tinte und stellen Sie eine weiße Rose hinein. Schon nach kurzer Zeit verfärben sich die strahlend weißen Blütenblätter blau.
Diesen Trick wenden übrigens auch Blumenhändler an. Rosen und vor allem die blauen Orchideen kommen auf genau diese Weise zustande.