Amphibienwanderung beginnt wieder

Ein Artikel von Denise Wachschütz | 18.03.2025 - 09:14
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Frösche, Kröten, Unken, Molche und Salamander werden zu dieser Zeit besonders häufig gesichtet. Das ist kein Wunder, denn um ihre Eier ablegen zu können, benötigen fast alle unsere heimischen Amphibien Gewässer. Die Tiere legen häufig lange Wegstrecken zurück, um ihre Laichplätze zu erreichen. Dabei müssen sie meist über Straßen, die ihre natürlichen Lebensräume zerschneiden. Leider gehen diese Überquerungen oft nicht gut aus und enden auf der Straße. Nicht nur ein direkter Zusammenstoß kann den Amphibien zum Verhängnis werden. Der ab 30 km/h entstehende Unterdruck zwischen Auto und Straße lässt die Lunge der Tiere kollabieren und verenden. Die langsame Geschwindigkeit mancher Amphibien macht die Sache nicht einfacher. Erdkröten benötigen teils eine Viertelstunde, um eine normale Straße zu überqueren.

Lichtschächte am Haus und offene Gullys auf der Straße gefähren die Amphibien aber genauso. Bei ihrer Wanderung fallen sie hinein und kommen ohne menschliche Hilfe nicht mehr hinaus. Menschliche Hilfe kann bei der jährlihen Wanderung viel ausrichten.

Wanderungen je nach Witterung

Ab Temperaturen von 5 °C erwachen die Amphibien allmählich aus ihrer Winterruhe. Jedes Jahr werden die Gewässer aufgesucht, in denen sie sich selbst einmal von der Kaulquappe zum Frosch entwickelt haben. Bereits im Februar können Gras- und Springfrösche zu ihren Laichgewässern aufbrechen, wenn die Witterung sich langsam vom Winter verabschiedet. Die schlanken Teichmolche und auch die etwas schwerfälllig wirkenden Erdkröten wollen ebenfalls recht zeitig ihre Nachfolger in die Gewässer setzen und machen sich früh auf den Weg. Erst spät im Frühjahr beginnen Gelbbauchunken und Laubfrösche mit ihrer Wanderung.  
Im Herbst wird sich dann auf die Suche nach einem passenden Winterversteck gemacht. Übrigens findet die Wanderung meistens in der Nacht statt, da dann die Luftfeuchtigkeit höher als am Tag ist und die Tiere nicht so schnell austrocknen können.

Hilfe zählt

Jedes Jahr engagieren Gemeinden und Vereine zahlreiche Helfer, die sicherstellen, dass möglichst viele Amphibien ihre Laichgewässer sicher erreichen können. Die entlang von einigen Straßen aufgestellten niedrigen Zäune werden sicher schon viele einmal bemerk haben - sie dienen dazu, die Tiere von der alleinigen Überquerung entlang bekannter Wanderrouten abzuhalten. Morgens und abends werden die Zäune und Fangkübel kontrolliert und die Tiere über die Straße getragen. Tausenden Fröschen, Kröten, Unken, Molchen und Salamandern kann dadurch das Leben gerettet werden.