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So oder so ähnlich können wir uns die Entstehung der Pizza Marinara vorstellen: Fischer und Seefahrer bereiteten diese wohl ursprünglichste Pizza bereits im 19. Jh. zu © Adobe Firefly
Fragt man nach der ursprünglichsten und ältesten aller Pizzen, kommt einem die Pizza Margherita in den Sinn, belegt mit Paradeissoße, Mozzarella und Basilikum – den Farben der italienischen Nationalflagge. Eine der ersten Pizzen ihrer Art soll um 1880 in Neapel auf Auftrag von König Umberto I. für seine Frau Margherita zubereitet worden sein. Die älteste Pizza ist sie damit aber nicht.
Pizza Marinara – die Mutter aller Pizzen
Noch ältere schriftliche Aufzeichnungen stammen aus dem Jahr 1843. In seinen Reiseberichten schreibt der französische Schriftsteller Alexandre Dumas von einer Art rundem Brot mit Paradeisern, das die „Lazzaroni“, die besonders armen Neapolitaner, aßen. Genauere Beschreibungen hinterlässt uns der italienische Schriftsteller Francesco de Bourcard im Jahr 1866 in seinem Werk „Usi e Costumi di Napoli“ – demnach handelte es sich um ein einfaches Gericht, das wir heute als Pizza Marinara kennen: Eine Pizzaflade, mit Paradeissoße, Olivenöl, Knoblauch und Oregano verfeinert. Damit ist sie noch schlichter als die bekanntere Pizza Margherita, die zusätzlich mit Mozzarella belegt wird.
Die Bezeichnung „Marinara“ geht auf die Seefahrt zurück: Ursprünglich war die mit Paradeissoße bestrichene Teigflade eine Speise der italienischen Fischer und Seefahrer, denn ihre Zutaten waren lange haltbar und einfach zuzubereiten.
Somit gilt die Pizza Marinara als die älteste und ursprünglichste neapolitanische Pizza. In Neapel steht sie nach wie vor auf jeder Pizzeria-Speisekarte. Für unsere Gaumen erscheint es zwar kaum vorstellbar, dass eine Pizza ohne Käse schmeckt, doch gerade diese Einfachheit und das Zusammenspiel der Aromen von Knoblauch und Oregano machen die Besonderheit aus.
Appetit bekommen? So wird die traditionelle Pizza Marinara zubereitet:
Rezepttipp: Pizza Marinara
© Seba Tataru/Shutterstock
Zutaten für 3 Pizzen
• 15 g Germ
• 250 ml lauwarmes Wasser
• 500 g Pizzamehl
• 2 TL Salz
Zutaten für den Belag
• 1 Knoblauchzehe
• 300 g geschälte Paradeiser (aus der Dose, vorzugsweise San-Marzano-Paradeiser)
• 1 Prise Salz
• 2 TL getrockneter Oregano
• 20 ml Olivenöl
Zubereitung
1. Germ in lauwarmem Wasser auflösen. Ein Fünftel des Mehls hinzugeben und zu einem flüssigen Vorteig verrühren. Diesen 10 Minuten ruhen lassen.
2. Vorteig mit restlichem Mehl und Salz zu einem elastischen Teig verkneten. Zugedeckt 2 Stunden gehen lassen.
3. Für den Belag Knoblauch in Scheiben schneiden. Paradeiser abgießen und mit einer Gabel leicht zerdrücken. Mit Salz und Oregano würzen.
4. Teig in drei Stücke teilen, zu Kugeln rollen und nochmals ca. 30 Minuten gehen lassen.
5. Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche ausrollen und auf mit Backpapier belegte Bleche legen. Mit Paradeissoße bestreichen, Knoblauch und Olivenöl darauf verteilen.
6. Pizza im vorgeheizten Backrohr bei 250 °C Ober-/Unterhitze 10 bis 15 Minuten backen.
