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Einen Löffel zum Aufrollen der Spaghetti zuhilfe zu nehmen, ist praktisch, aber in Italien absolut unüblich © Fusionstudio/Shutterstock
Wie essen Sie Spaghetti für gewöhnlich? Mit einer Gabel, mit Messer und Gabel oder mit Gabel und Löffel? Es gibt mehrere Möglichkeiten, die langen Nudeln in den Mund zu befördern – manche mehr, manche weniger elegant. Für Italiener gibt es hingegen nur eine einzige Methode: Sie essen Spaghetti ausschließlich mit einer Gabel. Der Gebrauch eines Löffels zum Aufrollen der Spaghetti, wie es auch bei uns häufig praktiziert wird, gilt in Italien als überflüssig und unhöflich. Die Gabel alleine ist völlig ausreichend, um die langen Nudeln gekonnt aufzurollen.
Dabei hält man die Gabel in der rechten Hand (oder in der linken, wenn man Linkshänder ist) und stützt die Spitzen der Gabel an den Tellerrand, um die Spaghetti um die Zinken der Gabel zu drehen. Beim Aufrollen der Spaghetti auf der Gabel nimmt man normalerweise nur eine kleine Menge auf, um sicherzustellen, dass die aufgerollten Nudeln problemlos in den Mund passen und nicht herunterhängen. Denn es gilt als unhöflich und unappetitlich, Spaghetti schmatzend oder tropfend zu essen.
Kein Messer und nicht zu viel Soße
Ein weiterer Aspekt des Spaghetti-Essens in Italien ist die Soße. Traditionell sind italienische Pasta-Soßen darauf ausgelegt, die Nudeln zu ergänzen und nicht zu dominieren. Dies bedeutet, dass die Spaghetti leicht mit der Soße bedeckt sind, anstatt darin zu schwimmen. Dies erleichtert das Aufrollen und sorgt dafür, dass jede Gabelportion gut ausbalanciert ist.
Eine weitere wichtige Regel ist, dass man niemals ein Messer verwendet, um die Spaghetti zu schneiden. Das Schneiden der Nudeln würde die Sorgfalt und Kunstfertigkeit beleidigen, mit der sie hergestellt und zubereitet wurden. Die Länge der Spaghetti ist ein wesentlicher Teil des Esserlebnisses und soll nicht verändert werden. Auch das Abbeißen herabhängender Nudeln wird nicht gerne gesehen.
Es scheint, als könnte man bei Spaghetti-Essen in Gegenwart von Italienern ganz schön viel falsch machen. Also lieber daheim noch rechtzeitig zu üben beginnen – oder im nächsten Italien-Urlaub doch lieber Lasagne bestellen?
