Als Alternative zu Hybridsaatgut werden samenfeste Sorten angeboten. Für leidenschaftliche Gärtner können sich diese lohnen und bieten einige Vorteile. Mehr lesen ...
Das Vorziehen von Gemüse bringt gegenüber der späteren Direktsaat einige Vorteile. Wird zur gleichen Zeit, zu der erst ausgesät werden würde, schon ein vorgezogener Setzling ausgepflanzt, wären bei guten Bedingungen bereits Anfang Sommer die ersten Ernten möglich. Gewisse Kulturen würden in unseren Breitengraden außerdem gar nicht erst funktionieren. Paprikas haben beispielsweise eine lange Kulturdauer von 6 bis 8 Monaten. Wenn die Temperaturen Mitte Mai endlich hoch genug für eine Direktsaat wären, könnte theoretisch erst im Winter geerntet werden, wenn es für die Pflanze längst zu kalt ist. Es wird durch die Anzucht außerdem ein lückenloser Anbau von Folgekulturen ermöglicht. Sobald die Saison für beispielsweise Tomaten vorbei ist, kann die Pflanze entfernt und stattdessen ein bereits vorgezogener Setzling eingepflanzt werden.
Für die Anzucht können spezielle Trays oder Töpfe verwendet werden, aber auch einfache Schalen, die auf ein helles Fensterbrett gestellt werden. Wer Geld sparen will, kann die Pflanzen auch in Eierkartons oder abgeschnittenen Milchkartons aufziehen.
Gemüsearten, die eine besonders lange Kulturdauer und hohe Keimtemperaturen haben, werden meist vorgezogen:
- Auberginen
- Chili
- Kohlrabi
- Melonen
- Physalis
- Pak Choi
- Tomaten
Direktaussaat bringt ebenfalls Vorteile
Gemüsearten mit kurzer Kulturdauer werden im Allgemeinen direkt ausgesät. Dadurch wird der Aufwand des Vorziehens und der damit verbundene Platzverbrauch gespart. Die besseren Lichtverhältnisse im Freien sind Vorteilhaft für das Wachstum. Die Pflanzen müssen nicht umgesetzt werden, wodurch die darauf folgende Anpassungszeit ebenfalls ausfällt. Beim Umpflanzen können die zarten Pflänzchen oder Wurzeln leicht verletzt werden und daraufhin absterben. Die Pflanzen sind durch die Direktsaat schon von Anfang an an die Verhältnisse am Standort gewöhnt und müssen nicht über Wochen an die Außenbedingungen gewöhnt werden.
Vor allem Wurzelgemüse und Hülsenfrüchte werden gerne direkt ausgesät:
- Bohnen
- Erbsen
- Knoblauch
- Karotten
- Radieschen
- Pflücksalate
- Steckzwiebeln
- Rote Rüben
Anzucht und Direktsaat
Es gibt auch einige Gemüsearten, für die, je nach Wetterlage und verfügbarem Platz, beides in Frage kommt:
- Asia-Salate
- Gurken
- Lauchzwiebeln
- Mangold
- Postelein
- Rucola
- Salate
- Spinat
- Zucchini
Diese Kategorien sind aber nicht in Stein gemeißelt. Je nach Klima, Jahreszeit und anderen Gegebenheiten kann es auch Sinn machen, die eine oder andere Pflanze als Einzelfall anders zu behandeln.