Herbstlaub auch mal liegenlassen

Ein Artikel von Mag. Eva-Maria Mayr | 14.10.2010 - 08:54
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© PdM

Was für den einen farbenfrohes Naturschauspiel ist, sind für den anderen eher lästige Abfallhaufen, die man schnell wieder los werden möchte. An einigen Stellen sollte Laub tatsächlich nicht den ganzen Herbst und Winter über liegen bleiben. Gerade Pflanzen mit weichen Trieben oder auch Ziergräsern schadet die Bedeckung und der Lichtmangel, wenn eine dicke Laubschicht auf ihnen ruht. Auch beim Rasen verzichtet man besser auf Laubbelag, da er sonst gelb und unansehnlich wird. Wege vorm Haus oder im Garten und auch auf Terrassen sollten grundsätzlich laubfrei gehalten werden, da es dort unter Umständen zu einem rutschigen Belag kommt, der nicht nur für einen selbst zur Gefahr wird.

Schutz und Nährstoffe
Unter Gebüschen und Bäumen bietet eine Blätterdecke - die durchaus bis zu 15 cm hoch werden darf - willkommenen Kälteschutz und Bodenverbesserung gleichzeitig, da das Laub dort zu gutem Humus wird. Auf leeren Blumenrabatten, zwischen Stauden und im abgeernteten Gemüsegarten schützt Laub ebenfalls den Boden und trägt zur Humusversorgung bei. Hier sollte die Laubschicht allerdings nicht höher als ein paar Zentimeter sein. Für diese so genannte Flächenkompostierung eignet sich das Laub von Obstgehölzen und Blütensträuchern besonders gut. Grundsätzlich sollten aber niemals kranke, beispielsweise von Pilzen befallene Blätter auf den Beeten oder im Kompost landen. Sie würden die Krankheiten im kommenden Jahr wieder ausbreiten.

Ab in den Kompost
Generell ist Herbstlaub eher nährstoffarm, da Sträucher und Bäume im Herbst den Blättern wichtige Nährstoffe entziehen und im Holz einlagern, damit sie zum Austrieb im nächsten Frühjahr zur Verfügung stehen. Die besondere rötliche oder goldgelbe Färbung des Laubes ist eine Folge davon. Wird das Laub allerdings den Sommer über mit stickstoffreichen Gartenabfällen, beispielsweise Rasenschnitt, gemischt, ergibt sich eine gute Gartenerde. Doch nicht alle Blätter verrotten gleich gut. Das Laub von Eiche, Kastanie, Buche, Pappel oder auch Platane beispielsweise verrottet durch den hohen Anteil an Gerbsäure ziemlich langsam. Wird es jedoch zerkleinert und mit etwas Steinmehl, das die Säure in den Blättern neutralisiert, kompostierbaren Küchenabfällen oder Pflanzenresten aus dem Garten vermischt, wird auch dieses Laub zu sehr brauchbarem Humus. Laub ist somit ein sehr wertvoller und wichtiger Bestandteil im biologischen Kreislauf der Natur. Doch nicht nur die Pflanzen profitieren davon, auch kleine Tiere wie Igel, Erdkröten, Frösche, Molche und Lurche schätzen Laubanhäufungen als kuscheliges Quartier für ihren Winterschlaf. Wenn man den Laubbergen zu Leibe rückt, sollte man deshalb auch an die Tiere denken. Das gilt auch für die Wahl der Geräte für die Laubentfernung, denn es gibt die unterschiedlichsten Möglichkeiten, vom einfachen Besen und Laubrechen bis hin zu High-Tech Saug- und Gebläsemaschinen. Abgesehen von der beständigen Geräuschkulisse können solche Geräte auch Energiefresser sein und sie häckseln zusammen mit dem Laub auch alle Kleinstlebewesen wie Regenwürmer oder Insekten. Darum, wer zu Harke oder zum Besen greift, tut etwas für die Gesundheit und schont gleichzeitig die Umwelt und seinen Geldbeutel.

Quelle: PdM