Dickmaulrüssler jetzt bekämpfen!

Ein Artikel von Mag. Eva-Maria Mayr | 31.08.2011 - 09:23

In der Dämmerung fressen Dickmaulrüssler-Käfer die typischen, runden Ausbuchtungen in die Blätter. Den weitaus größeren Schaden aber richten die Larven des Dickmaulrüsslers an. Sie leben im Boden und fressen an den Wurzeln der Pflanzen, bis diese welken und absterben. „Die besten Methoden, um Dickmaulrüssler ohne den Einsatz von Chemie loszuwerden, sind nächtliches Absammeln der Käfer, selbstgebraute Tees und der Einsatz von Nematoden, also winzigen Würmern“, erklärt Mag.a Katharina Foglar-Deinhardstein, Gartenexpertin von "die umweltberatung" Wien. Bei Zimmer- und Kübelpflanzen ist das Umtopfen mit komplettem Austausch der Erde notwendig.

Tees gegen Dickmaulrüssler
Das Spritzen oder Gießen mit Tees aus Rainfarn, Knoblauch, Wermut oder Neem-extrakt hilft, die lästigen Käfer loszuwerden.
Rezept für Rainfarntee:
30 g getrocknete Blüten mit 1 l kochendem Wasser überbrühen, ca. 10 min. ziehen lassen, 2-fach verdünnen, befallene Pflanzen damit gießen oder spritzen.

Nematoden:
kleine Würmchen mit großer Wirkung
Die Nematoden, die zum Bekämpfen der Dickmaulrüssler eingesetzt werden, sind kleine, durchscheinende, mit bloßem Auge nicht sichtbare Würmchen. Sie leben in einer engen Symbiose mit Bakterien. Die Larven der Nematoden dringen in die Käferlarven ein, die Bakterien zersetzen deren Gewebe und die Käferlarven sterben rasch ab.

Wichtig: Nematoden werden durch direktes Sonnenlicht rasch abgetötet, deswegen sollten sie bei bedecktem Himmel oder abends ausgebracht werden. Die Bodentemperatur sollte über 10°C, noch besser um 15°C liegen. Hält man den Boden feucht, können sich die Nematoden besser fortbewegen.

Vorbeugung

    Boden nicht übersäuern – keinen Rindenmulch oder Torf einsetzenhäufiges Lockern des Bodensnatürliche Feinde wie Igel, Spitzmaus, Vögel durch naturnahes Gärtnern fördernWermutjauche als Geruchsbarriere um die Beete gießen

Aussehen und Vorkommen
Der Käfer ist 7–10 mm groß, dunkel, matt mit diffusen gelben Punkten, gefurcht, Kopfform rüsselförmig. Die Larven sind 10 mm lang, gelblich-weiß mit braunem Kopf. Die Käfer überwintern meist als Larve und schlüpfen im Mai/Juni. Sie sind nachtaktiv, fressen und legen ab Ende Juni bis September ihre Eier in die Erde. Die Larven treten im April und Mai sowie im August und September auf.

Quelle: "die Umweltberatung"