In der Wachau dominiert für Marillenbäume als Erziehungsform die Rundkrone mit einer Stammhöhe von 0,60 bis 1,20 m und ausreichender Standweite, die eine gute Belichtung von allen Seiten gewährleistet. Wer keinen Weingarten für das entsprechende Klima, aber so viel Platz zur Verfügung hat, sollte es mit einem Fächerspalier an einer südseitig ausgerichteten Wand versuchen.
Vorteile des Marillenspaliers
Weil die Marille recht eigenwillig wächst, ist sie für diese Erziehungsform hervorragend geeignet. Außerdem leiden Bäume, die an der Hauswand gezogen werden, weniger an Harzfluss. Auch der Frost, der der sehr frühen Blüte oft zu schaffen macht, erreicht die Blüten an der wärmespeichernden Hauswand kaum. Ein großer Dachüberstand verhindert zudem, dass der mehltauempfindliche Baum feucht wird. Für das Marillenspalier können Sie alle Sorten verwenden.
Wichtig ist, dass die Bäume auf nicht zu starkwüchsigen Unterlagen gezogen sind – es sei denn, Sie haben eine sehr große Wand für das Spalier zur Verfügung. Geeignet für ein Spalier ist jede Wand: am Wohnhaus, an der Garage oder an einem Schuppen. Wichtig ist die Himmelsrichtung. Süd- und Südwestrichtung sind am optimalsten, denn nur hier ist es wirklich warm genug.
Ein Fächerspalier selbst gebaut
Für Steinobst – und damit auch für die Marille – ist ein Spaliergerüst erforderlich, das fest an der Wand montiert sein muss. Dieses sollte stabil und sauber gebaut werden, denn im Winter, wenn die Obstbäume keine Blätter haben, wird es sichtbar und kann sogar eine Zierde sein. Das Gerüst wird aus gehobelten Latten (4 x 1,5 cm) gebaut, die mit Leinöl imprägniert werden. Verwenden Sie keine giftigen oder aggressiven Holzschutzmittel, sie schaden dem Baum. Längslatten werden im Abstand von 50 cm zuerst auf die Mauer gedübelt.
Dabei müssen Sie unbedingt im Abstand von je 1 m ein Holzklötzchen zwischen Wand und Latte legen. Durch dieses Abstandhalten können Sie später die Zweige gut anbinden und das Holz kann nach Regen gut abtrocknen. Auf die Längslatten werden dann im gleichmäßigen Abstand die Querlatten genagelt.
Bei kleineren Wänden (etwa an der Garage) können Sie sich die Arbeit leichter machen. Dübeln Sie im Bereich stärkerer Äste Haken in die Wand und binden Sie die Äste daran fest.